Wie die Jahre sich doch unterscheiden. Vor knapp einem Jahr war ich schon einmal im Winter zu Besuch bei den Schäfern Christian und Frank Westphal auf dem Pommernhof Westphal. Dieser liegt in Groß Zicker auf dem Mönchgut, im Süden der Insel Rügen. Damals wehte ein eisiger Wind über die Zicker Berge und sie waren leicht überzogen mit weißen Flocken. Zwei Tage später kam dann der dicke Schneefall aus Nordost und hüllte die Insel Rügen für 7 Tage in ein winterliches Kleid der Extraklasse.
Dieses Jahr dann das genaue Gegenteil. Die Sonne schien, der Himmel trug blau und es lag eine Ahnung von Frühling in der Luft. Die tief über dem Greifswalder Bodden stehende Sonne schien in die Ställe und erleuchtete sie wie Kathedralen. Nicht ohne Grund fand deshalb hier auch am Heiligabend der örtliche Gottesdienst im Schafstall statt. Apropos Ställe, diese sind auch der Grund, warum in den Monaten Januar und Februar bei den beiden Brüdern Lammzeit ist.
Überall blökt es oder tapsen kleine Pommernlämmer um ihre Muttis. Mit ein bißchen Glück kann man auch hautnah dabei sein, wenn ein Lamm auf die Welt schlüpft. Nach nur ein paar Sekunden auf der Welt, beginnt die Mutter schon ihr Lamm abzulecken und zu riechen. Ein paar Minuten später steht das Lamm dann bereits auf eigenen Beinen und begehrt die Muttermilch. Ein absolut beruhigendes, erdendes und friedfertiges Schauspiel der Natur.
Wer übrigens mehr über die Gebrüder Westphal (die übrigens Schäfer in sechster Generation sind), ihre Schafe und ihre Arbeit erfahren möchte, dem sei das jährliche Hoffest im Herbst empfohlen. Und wer neugierig ist, was aus der Wolle der Pommernschafe alles entsteht, der schaut einfach mal bei NORDWOLLE vorbei.
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