Frühsommer auf dem Mönchgut. Die Aussicht an diesem Tag ist klar und weit. Die Insel Oie ist zum Greifen nah und neben Usedom ragen auch die Höhenzüge der Insel Wollin über den Horizont. Die Pommernschafe von Frank und Christian Westphal, den Schäfern vom Mönchgut, sind an diesen Tagen aufgeteilt. Ein kleiner Tross grast um die Grundschule herum, aber der größte Teil steht auf dem Zicker Land am Ende der Gagerschen Höhen, kurz vor dem Lindal. Waren die Wiesen im April aufgrund der Kälte noch sehr kahl, so sind sie dieser Tage üppig und grün. Reichlich Nahrung also für das Rauhwollige Pommersche Landschaf. Von Greifswald aus kommend, zieht der Himmel zu. Licht und Schatten wechseln sich über dem Bodden ab. Vor der Insel Vilm glänzt der Bodden gleißend hell. Die zur Herde gehörenden Ziegen strecken sich empor und erfreuen sich am frischen Grün der Eichen. Inmitten der Schafe und Ziegen hört das Denken auf. Der innere Monolog stoppt. Die Ruhe der Landschaft überträgt sich auf das eigene Seelenleben. Hier hat das Land Pommern einen seiner schönsten Orte. Hier ist Pommern noch lebendig.
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