Die Fahrt von Berlin nach Chemnitz verläuft ruhig und ohne Komplikationen. Lediglich der erste Blick aus dem Fenster enttäuscht etwas. Während in Berlin noch die Sonne schien und herbstliche Temperaturen das nächtliche flanieren in kurzen Hosen erlaubten, regnet es in Chemnitz und es ist auch bedeutend kühler. Während ein Großteil der Band noch schläft bzw. für den nächsten Imperien Katalog modelt (Marcus), mache ich mich auf den Weg in das Stadtzentrum. Bereits 1859 beschrieb Berthold Sigismund Chemnitz als das „sächsische Manchester“. Nun war ich zwar noch nie in Manchester aber der Kopf und die Fantasie haben Bilder vor Augen, die Chemnitz an diesem verregneten Tag erfüllt. Die alten Fabrik- und Verwaltungsgebäude, der Staub der Jahrzehnte auf den Klinkersteinen. Der Regen und der graue Himmel. An diesem Tag passt einfach alles zusammen.
Das AJZ Talschock in Chemnitz ist ein legendärer Ort. Wer hat hier nicht schon alles gespielt? Such A Surge, Biohazard, Shelter, Sick of It All, Madball, Sheer Terror, NOFX, Zusammen Rottung, etc pp. Also eigentlich alles was im Punk und Core einen Namen hat bzw. hatte und jetzt eben zum wiederholten Male Heaven Shall Burn. Das Catering ist großartig, die örtliche Crew super nett und so gehen am Abend alle mit einem Grinsen auf die Bühne und die gelöste Stimmung ist auch sofort im Publikum zu spüren. Stagediver ohne Ende, jede Zeile wird mitgesungen und nirgendwo sieht man ein olles Smartphone in der Luft. Phänomenal! So soll es sein. Danke Chemnitz!
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